Schweden Westküste

Mit Zug und Fähre reisen wir aus der Schweiz nach Göteborg. Stenungsund empfängt uns mit Regen. Unser Gepäck packen wir in ein Mietauto und sind nach kurzer Fahrt  auf dem Camping, der auf einer vorgelagerten Insel, sehr schön gelegen ist. Unter grossen alten Eichen wohnen wir für eine Woche in einer Ministuga.

Namida hat zu unserer Erleichterung den Winter schadlos überstanden, alles funktioniert. Vor dem Einwassern streichen wir das Unterwasserschiff, bereiten den Mast für die Demontage vor, erledigen Einkäufe und holen unsere angelieferte Ware ab. Alles klappt einwandfrei.

Sobald Namida eingewassert ist, leben wir auf dem Schiff. Die neue Schiffsschraube ermöglicht ein viel besseres Manövrieren, die neue Sprayhood passt wie angegossen, der neue Traveller macht sich gut im Cockpit. Auch wird die alte Ankerkette mit 50m neuer Kette ergänzt.

Mit Lea und Sven beginnt unsere Fahrt durch die Schären nach Norden ins rund 75 sm entfernte Strömstad. Wir haben Wetterglück und gute Winde. Täglich ist es sonniger und es wird deutlich wärmer. Ab Stenungsund, zwischen den grossen Inseln Tjörn und Orust, ist es bereits saftig grün. Je näher wir dem Skagerak kommen, umso felsiger werden die Schären. Unsere erste Nacht verbringen wir in Mollösund. Ein ehemaliger Fischerhafen, jetzt unter der Woche menschenleer und verschlafen.

Das Fahrwasser durch die Schären führt uns sicher an all den Untiefen vorbei. Die vielen Felsen sind durch gewaltige Gletscher rundgeschliffen, grau und rötlich. Seevögel nisten darauf oder machen den ersten Familienausflug. Wir kommen an idyllischen rot-weiss bemalten Schwedenhäuschen vorbei, ehemals Arbeitsschuppen der Fischer mit eigenem Anlegeplatz. Befahren wir einen Sund, eine Meerenge zwischen grösseren Inseln, sind wir von saftigem Grün umgeben, Kühe und Schafe weiden, frühlingshaftes Vogelgezwitscher, mehrmals ruft ein Kuckuck. Die kleinen Ortschaften sind sehr schön, manches der Häuschen würden wir gerne gleich beziehen.

In einer idealen Bucht, wie ein Schneckenhaus nach allen Seiten geschützt, liegen wir eine Nacht vor Anker. Gerne wären wir länger an diesem idyllischen Ort geblieben. Wegen der vielen Quallen, liessen wir das Baden sein.

Mit der Fähre erreichen wir von Strömstad aus das Naturreservat der Kosterinseln. Wir wandern dem langen Sandstrand entlang und durch Wald über die Insel – ein Tag wie aus dem Ferienprospekt.

Lea und Sven reisen zurück in die Schweiz, Matthias muss sich einen eingewachsenen Zehennagel behandeln lassen. Wir nutzen die Wartezeit, um verschiedene Pendenzen abzubauen. Bald schon wollen wir die Grenze zu Norwegen passieren und den Oslofjord überqueren. 

Anfangs Juni 2022

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