Schwedische Ostküste

Überfahrt ans schwedische Festland fordert uns. Es sind viele Frachtschiffe und Fähren auf verschiedenen Routen unterwegs. Bei Bf 6, mit bis 3-m Wellen und 7kn Fahrt wird „Namida“ zur Wellenreiterin.

Mit wenig Wind gehts in den nächsten Tagen durch die Hanöbucht und wir setzen zum ersten Mal den Gennacker und kommen so mit nur wenig Wind auf 5kn Fahrt. 

Nach dem Abwarten einer Starkwindfront in Karlskrona laufen wir in den Kalmarsund ein. Im südlichsten Hafen auf Öland, Grönhögen sind wir allein im Hafen. Am Morgen weckt uns eine Schar Schwalben, die sich auf unserer Reling in der Sonne putzen und fleissig tratschen – was für ein Tagesbeginn!

In Kalmar wollen wir die 10kg Gasflasche auffüllen, die Station ist  5km ausserhalb an der Autobahn gelegen. Also packen wir die Gasflasche in zwei grosse Einkaufstaschen – als Tarnung. Leer im Bus hin und gefüllt zurück – hat alles reibungslos geklappt und uns einen langen Fussmarsch erspart.

Endlich beginnen die Schären! Noch nicht vertraut mit dem felsigen Untergrund und den zahllosen Untiefen, machen wir zuerst in Klintemåla fest. Ein winziger wunderschöner Naturhafen. Wir spazieren durch den lichten Wald, hinterlassen „Tomte Bo“, wohl ein einheimischer Troll, in seinem kleinen Häuschen eine Nachricht und klettern über moosbewachsene Felsen und mit Wurzeln durchwachsene Wege.

Am nächsten Tag gleiten wir mit leichtem Wind, zwischen 2 und 3 kn Fahrt durch die vielen rotgrauen Felseninseln hindurch. Viele sind mit Wald bewachsen, andere ragen wie badenen Nilpferde aus dem Wasser. Ab und zu tauchen die typischen roten Holzhäuser mit kleinem Bootssteg auf. Nur wenige andere Boote sind jetzt noch unterwegs, immer wieder sehen wir Schwäne auf Familienausflug. Felsen, die nur knapp aus dem Wasser auftauchen, sind von schwarzen Kormoranenkolonien besetzt. Es sind magische MoDie mente, Zeit, den eigenen Gedanken nachzuhängen.

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