Von Kappeln nach Dänemark

Etappe 1 – Im Wasser – endlich!

Seit gestern liegen wir in der Bucht vor Maasholm vor Anker.

Während unserer ersten Woche auf dem Schiff hatten wir einiges zu erledigen. Alles, was wir zuhause mit den Schiffplänen konstruiert, in Auftrag gegeben, genäht hatten, stimmt und passt. Wir haben nun ein praktisches Biminitop als Unterstand, ein Sonnensegel und eine Winterpersenning, aufgehübschte Salonpolster (von verblichenen rotem „Moulin Rouge-Plüsch“ zu marineblau). Für den bestehenden Autopiloten ersetzten wir die Elektronik. Der Antifouling-Anstrich (Anstrich gegen Algen und Muscheln) gestaltete sich wieder als Wettlauf gegen den Regen. Beim Einwassern gabs dann viel Sonne. Gestern haben wir die Segel angeschlagen. Nun geniessen wir die Ruhe in der Bucht und befassen uns mit den möglichen Etappen der kommenden Tage.

Etappe 2 – Dänische Südsee

Mit gutem Westwind setzen wir über die Ostsee und gehen nach 36sm in einer Bucht an der Insel Langeland DK, vor Anker. Unsere lange To-do- Liste wollten wir in der nächsten Woche abarbeiten, damit alles erledigt ist, bevor wir Freunde in Svendborg abholen. Wir geniessen Sonne und Wasser, hatten aber auch die Sprayhood zu flicken, neue Winschen zu montieren, alte WC-Dichtungen zu ersetzen, und das Laufende Gut der Segel zu verbessern. Auch treffen wir auf rostige, abgebrochene Schrauben. Also müssen immer wieder neue Löcher gebohrt werden, was bei einem Stahlschiff zum Glück möglich ist.

Kaum waren Susi und Kira an Bord, verliessen wir den überfüllten Hafen von Svendborg. Beim Auslaufen aus dem Hafen sehen wird den stadtbekannten Delfin «Yoda» aus Schottland  springen und ein paar Schweinswale auftauchen, bevor wir in einer von Wald umgebenen Bucht den Anker werfen. Die Buchten im Süden der Insel Fünen sind paradiesisch ruhig.

Bei 5-7Bf Wind mit kräftigen Böen rauschen wir am Sonntag die 21.8sm (40km) in 4 Stunden nach Nyborg. Die zwei Segelneulinge halten sich wacker, von Seekrankheit keine Spur. Für Susi wars ein Wochenend-Schnuppertörn, die Arbeit in Aarhus wartet wieder. Kira wird uns für ein paar weitere Tage begleiten.

Etappe 3 – Smålands-Fahrwasser

Wir setzen über den Grossen Belt, es ist sonnig und warm, der Wind lässt uns im Stich. Unter Motor erreichen wir nach 16sm die kleine Insel Omø. Ein winziger Hügel, überzogen von Kornfeldern, wo wir einige Feldhasen hoppeln sehen. Das glasklare Meer ist überraschend frisch.

Mit viel Westwind gehts am nächsten Tag weiter ins Smålandsfahrwasser, zwischen die grossen Inseln Schelland, Lolland und Falster bis in den Grönsund. Unter der Storström-Brücke und Farö-Falster-Brücke ziehen wir unsere Köpfe ein. Beide Brücken haben eine Durchfahrtshöhe von 26m, unser Schiff ist 18m hoch, trotzdem ist es jedes Mal ein komisches Gefühl. Nach 36sm verbringen wir eine Nacht im Hafen von Stubbeköbing bevor es mit vielen Wolken weiter nach Gedser auf der Insel Falster, dem südlichsten Punkt Dänemarks segeln.

Eigentlich hätten wir gerne einen Pausentag eingelegt. Die Wind- und Wetterprognose, ein sinnvoller Rückreiseort für Kira und die Anreise unserer Tochter mit Freundin um Rostock liessen uns ständig weiterziehen. Von Gedser reist Kira zurück. Wir verbrachten eine sehr schöne Woche zusammen, alles hat gepasst.

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