In der Schlei

Am 9. Juni 2020 können wir endlich die Leinen im Hafen Kappeln loswerfen und fahren tiefer in die Schlei. Das Wetter ist wechselhaft, mal Regen, mal Sonnenschein. Zunächst bleiben wir zwei Tag in einer ruhigen Ankerbucht bevor wir bis ans Ende des schmalen Fjords (hier Förde) bis nach Schleswig weiterziehen – insgesamt sind das rund 20 Seemeilen, oder 38 Kilometer. Für die Durchfahrt der Boote, müssen zwei Brücken einmal pro Stunden während 10 – 15 Minuten angehoben werden.

Die Schlei ist an ihrer engsten Stelle nur ca. 100m breit, überall nicht sehr tief und das Wasser ist trüb. Es soll reich an Fischen sein, davon sehen wir aber nichts. Die Strömungen, die nach starken Winden entstehen, sind nicht zu unterschätzen. So hatten wir einmal grosse Mühe, in einen Hafenplatz zu kommen und mussten den Anker neu setzen, da wir abdrifteten. 

Kappeln und Schleswig sind kleine Städtchen, dazwischen liegt die weich hügelige Landschaft mit viel Landwirtschaft und Weiden bis ans Wasser. Viele Buchten sind für unser Schiff mit 1.65m Tiefgang nicht geeignet. Wir sehen etliche Kanufahrer, die dieses kleine Paradies erkunden. Schon die Wikinger haben diese Förde besiedelt und Handel zwischen der Nord- und Ostsee betrieben.

Schleswig, mit seinem markanten Dom ist von Weitem gut sichtbar. Das alte Fischerquartier Holm mit seinen schmucken Häuschen und den vielen Blumen erinnert an die dänische Vergangenheit. Wir bleiben nur eine Nacht und segeln wieder zurück. Nach einem Stop in Kappeln zum Einkaufen, Wäsche waschen und Regen abwarten, ziehen wir durch die morgendlichen Nebelschwaden in die Bucht von Maasholm weiter. Wir liegen vor Anker und können in Ruhe alles fertig machen wie: Die definitive Montage des Beiboots, der Rettungsinsel und die Einrichtung der Windsteueranlage. Tropfende Schrauben dichten wir ab, das Toplicht und eine der Positionslampen müssen wir ersetzen.