Unser Beiboot – Naminghy

In den vergangenen Jahren haben wir in vielen idyllischen Buchten geankert und haben das seichte Gewässer mit den üblichen aufblasbaren Gummibooten erkundet. Solche Dinghys sind sehr verletzungsanfällig und so haben wir uns entschlossen, das Beiboot unserer Namida aus Marineperrholz selbst zu bauen. Matthias konnte sich damit einen lang gehegten Traum erfüllen – ein selbstgebautes Holzboot.  

Nach einigen Recherchen fanden wir das perfekte Beiboot, eine Spindrift 11N. Nach diesen Plänen wurden die Teile aus Schiffssperrholz ausgesägt und mit Kupferdraht zuerst „zusammengenäht“ und dann mit Glasfaser und Epoxy laminiert. Das Beiboot besteht aus zwei Teilen, die ineinander gestapelt auf dem Vorschiff festgezurrt werden können. Mit fünf Schrauben werden die zwei Teile zusammengeschraubt und das Beiboot ist fertig, um ins Wasser gelassen zu werden. Mit Mast, Segel, Schwert und Pinne ist es auch segelbar, was für uns zusätzlich verlockend war. Zunächst soll es aber mit zwei Ruder ein stabiles Beiboot werden.

Im November 2019 ging der Bau in einer zur Werft umfunktionierten Garage los. Der Bau verlangte viel Geduld und Meister Eders Pumuckl treibt sein Unwesen. Plötzlich kippt ein Bock, eine Schachtel mit Werkzeugen entlehrt sich geräuschvoll auf den Boden oder eine halbvolle, frisch angerührte Epoxyportion klatscht auf Boden- und Hosensaum (wir stolze Besitzer so mancher epoxyverstärkter Jeans).

Ende 2019 haben wir uns eine Sailrite Profinähmaschine geleistet, für welche das Segel- und Blachenstoffe kein Problem mehr darstellen. Ursula möchte die Polster des Salons mit einem bereits ausgewählten Polsterstoff neu auf Mass beziehen. Um sich an die Maschine zu gewöhnen entstanden in den letzten Wochen ein Sonnensegel für übers Cockpit und eine Blachenabdeckung für das Beiboot.

Mitte März 2020 wurde aufgrund der weltweit anrollenden Corona-Pandemie die ausserordentliche Lage beschlossen und für uns war unklar ob uns noch eine Ausgangssperre drohte. So entschieden wir uns unsere bereits liebevoll getauftes Namighy – schliesslich handelt es sich um das Dinghy unserer Namida – und die komplette Werft zu uns in den Garten zu versetzen. Unsere Abreise nach Kappeln verzögerte sich aufgrund des Reiseverbots um ganze 2,5 Monate. Dies gab uns die Möglichkeit das Beiboot beinahe komplett fertig zu stellen und kleine aber aufwändige optische Feinheiten zu gestalten.

Am 15. Juni werden wir samt Namighy auf dem Dach unsere Reise nach Kappeln antreten.

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Virginia Hartmann

Schiff ahoi, endlich. Ganz gute Reise. Alles Liebe Virginia