Kuringvågen – Molde

Die Kargheit der Inseln gefällt uns. Wir besuchen das Schärengebiet, etwa 20sm ausserhalb der Küste Mittelnorwegens. Schon die Wikinger entdeckten hier sichere Häfen und nutzten sie als Rückzugsorte.

Mit nördlichen Winden gelangen wir durch die sonst gefährlichen Seegebiete, einfach dorthin. Sauyø ist eine kleine Insel, ein Schotterweg verbindet Hafen und Kirche, sonst führen Trampelpfade durch moorige Wiesen, dabei sind wir uns nicht sicher, ob sie von Schafen stammen.
Am Abend kommt dichter Nebel auf und wir fragen uns, wie wir hier wieder wegkommen. Um 23 Uhr löst er sich bei strahlendem Sonnenschein wieder auf. Die nächste Insel Sula ist überraschend gross, hat eine Kirche, Schule, Laden und ein Pub. Vom markanten Leuchtturm haben wir einen wunderbaren Rundblick über das unglaublich dichte Schärengebiet.

Als nächstes machen wir in Titran auf der Insel Frøya fest. Die meist flachen felsigen Inseln überraschen mit einer grossen Vielfalt von blühenden Sommerblumen in allen Farben, offenbar werden die Wiesen kaum gemäht. Das Gezirpe der Seeschwalben und das Gekreische der Möven begleitet das Durchqueren der Moorgebiete. Vor uns huschen kleine grau Wollknäuel durch das hochmoorartige Gestrüpp, begleitet vom Zetern der Möven über unseren Köpfen. Im Abendlicht führen Gänse ihre Jungen zum Schwimmen aus. Wie magisch gleiten sie in Gänsemarsch durchs Wasser.

Veiholmen, der westlichste Punkt der Insel Smøla hat einen speziellen Scharm. Um der kreisrunden Hafen gruppieren sich die alten kleinen Holzhäuser und Rørbus (Fischerschuppen).
Durch das Seegebiet Hustavika bis Bud sind es 50sm. Das gefürchtetes Seegebiet kann aber auch ganz harmlos sein, wir queren es mangels Wind unter Motor.
Am nächsten Tag rauschen wir mit vielen grauen Wolken und gutem Wind zwischen hohen Bergrücken in den Moldefjord. Es wird sonnig und wir geniessen diese weite schöne Landschaft
mit den unerwarteten Sommertagen. Das angenehme Klima in Molde, der Stadt der Rosen und des Jazz, fühlt sich wie Ferien an. Das Romsdalmuseum zeigt anschaulich, wie früher die
Menschen – die meist von Landwirtschaft und Fischfang lebten – das beschwerliche Leben meisterten. Die Häuser im Freilichtmuseum sind den Schweizer Alphütten sehr ähnlich und könnten auf dem Ballenberg stehen.

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