Holkestad – Sandnessjøen

Die Wetterbedingungen hier im Norden sind gewöhnungsbedürftig, Temperaturen zwischen 0 und 6°C, Graupelschauer, viel Regen, von Tag zu Tag stellen wir uns mehr darauf ein. Noch immer folgt eine Tieffront mit starken bis extremstarken (8-9Bf) Südwestwinden der vorhergehenden. Dazwischen nutzen wir kurze Fenster mit nördlichen Winden für unsere Etappen. Neben Windrichtung und -stärke beeinflusst der Meeresuntergrund mit seinen vielen Riffen unsere Routenwahl. Ebb- und Flutströme bremsen oder schieben uns. Häufig wird es gegen Abend ruhiger und sonnig.

Wir bevorzugen die meist kleinen Fischerhäfen, wo wir das einzige Boot an der Gjestebrigge sind. Lebensmittel gibt es in guter Auswahl auch in den kleinsten Orten. Auf dem Weg zur Insel Landegode müssen wir in einer geschützten Bucht Schutz suchen. Starke Böen machen uns zu schaffen, zum Glück können wir an einem privaten Steg festmachen. Von den 800m hohen Bergen bretteren die Fallböen mit 30kn auf uns herunter. Auf der Insel Sandhornøya treffen wir wieder auf die Leute von „Kelpinor“, die ihre erste Kelpernte einholen. Ihr Entusiasmus, Freude und Stolz lässt sie die garstigen Bedingungen in Kälte und Regen vergessen.

Es folgen zwei herrliche Sonnentage mit moderatem Wind, mit je 40 sm kommen wir gut voran, überqueren den Polarkreis und legen in Sandnessjøen an. Endlich fühlt es sich wie Frühsommer an! Hier nutzen wir die guten Einkaufsmöglichkeiten, Waschmaschine und Duschen. Wieder kommt heftiger Wind aus Süden, was bedeutet, dass Zeit ist um den Wassertank fertig zu streichen, Kabel neu zu verlegen, Roststellen zu entdecken, Brotteig ansetzen, lesen, spielen, stricken.

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